Dienstag, 9. Oktober 2012

Ivy Paul

Liebe Ivy, vielen Dank für die Möglichkeit ein bisschen mit dir zu plaudern zu dürfen. Es war unheimlich interessant, informativ und eine große Freunde das Interview zu führen.

Viel Spaß....



1.Du hast bisher drei Romane veröffentlich. Ghost Lover, Tigerlilie und Die Geisel des Chinesen. Weitere Projekte stehen in den Startlöchern, was deine Fans sicher freuen wird.  Du bist also gut im Geschäft, und es ist kein Ende abzusehen. Hättest du dir vor zwei Jahren je träumen lassen, dass dein beruflicher Lebensweg so eine Richtung einschlägt?

Davon träume ich schon mein ganzes Leben lang ;-)
Aber um Deine Frage zu beantworten: Nein, ich hatte nicht mehr daran geglaubt. Wenn mich eine meiner beiden weltbesten Freundinnen nicht dazu gedrängt hätte, wäre mein „Ghost Lover“ von mir nie bei Verlagen eingereicht worden.

2.Du hüllst deine Geschichten bislang fast nur in historische Gewänder. Wird man deine Figuren je in Jeans und T-Shirt erleben?

Lach. Bestimmt. Im übernächsten Roman plane ich wieder was Paranormales in der Jetzt-Zeit. Und ich habe da eine angefangene Trilogie auf der Festplatte ruhen, die ebenfalls mit Jeans tragenden Protagonisten aufwarten kann. Aber bis dahin müssen sich meine Leserinnen noch gedulden. Im Moment arbeite ich an den letzten Seiten eines erotisch-historischen Romans und danach wird es ein wenig düster-unheimlich in die Gothic Novel-Richtung gehen.

3. „Die Tigerlilie“, sowie „Die Geisel des Chinesen“ haben männliche Helden, deren Wurzeln im asiatischen Raum liegen. Auch die Handlung spielt sich größtenteils dort ab. Was fasziniert dich so sehr an dieser Kultur, dass sich das auch in deinen Romanen niederschlägt?

Das ist komplex. Mich fasziniert angefangen von der Fremdartigkeit bis hin zu Jackie-Chan-Filmen so ziemlich alles an diesem Kulturkreis. Ich liebe die bunten, farbenfrohen Kleider, den Baustil und typischen Möbel. Und Religion, Philosophie und Kampfkunst haben auch ihren Reiz für mich.

 4.Du hast ein sehr interessantes Hobby und fertigst selber Seifen und Cremes, außerdem habe ich auf deinem Blog http://ivypaulsfantasiewelten.blogspot.de/p/ivy-paul.html
Bilder von unglaublichen Torten gesehen. Deine Kreativität scheint keine Grenzen zu kennen. Hast du überhaupt noch die Möglichkeit, dich deinen Hobbys zu widmen? Das Schreiben nimmt doch sicher den größten Teil deiner Zeit ein.

Danke :-)
Ja, die Tortenbäckerei habe ich auf Eis legen müssen. Auch Seifensiederei und Cremerührerei müssen mittlerweile zurückstecken.
Die meiste Zeit verbringe ich tatsächlich mit dem Schreiben. Aber da ich eher Druckertinte statt Blut in den Adern habe, ist das nicht weiter tragisch.

5.Du scheinst durchaus ein Faible für Vampire zu haben, nur in deinen Büchern kommen sie bislang nicht vor. Liest du paranormale Fantasy lieber, als selber welche zu schreiben?

Oh nein, überhaupt nicht! Ghost Lover ist ja paranormal ;-)
Was die Vampire betrifft, es gibt so unheimlich viele, gute Romane über Blutsauger, dass ich mich an das Element nur wagen würde, wenn ich eine absolut neue, fabelhafte Idee hätte.

6.Schreibst du immer nur an einem Projekt, oder arbeitest du an mehreren gleichzeitig?

Das habe ich Anfang dieses Jahres probiert. Das kann ich nicht. Ich muss mich auf ein Projekt komplett einlassen. Deshalb bleibe ich bei meiner bisherigen Arbeitsweise: Ein Manuskript, dazwischen allenfalls lektorierte Texte überarbeiten.
Allerdings entwickle ich durchaus neue Romanideen, während ich noch an einem Manuskript arbeite. Wie jetzt zum Beispiel: Ein MS liegt in den Endzügen, der Plot für den nächsten Roman steht bereits und der darauffolgende Roman bzw. Plot entwickelt sich gerade.
Auch Szenen für andere Storys schreibe ich auf, sobald sie mir in den Sinn kommen – damit ich sie nicht vergesse.

7.Viele Autoren haben den geradezu zwanghaften Drang zu schreiben und bekommen richtiggehende Entzugserscheinungen, wenn sie eine Zeit lang nicht dazu kommen. Wie hältst du es zum Beispiel im Urlaub? Verzichtest du da konsequent darauf und holt dir höchstens Anregungen, oder ist dein Laptop immer dabei?

Ich bin auch eine zwanghafte Schreiberin mit Entzugserscheinungen. Den Urlaub letztes Jahr verbrachte ich fast durchgehend auf dem Hotelzimmer, vor dem Notebook und habe an meiner Tigerlilie gearbeitet. Herrlich :-)
Meinen letzten Urlaub verbrachte ich im Lake Distrikt und Nordwales. Die Zeit nutzte ich dann doch lieber für Ausflüge zwecks Vorort-Recherche und Beschaffung von Recherchematerial. Das war ein guter Kompromiss für mich, da mein aktuelles Manuskript im Lake Distrikt bei Ulswater spielen wird und mein nächster Roman am Lake Windermere.
Ich liebe die britischen Inseln! Mir gefällt – neben der traumhaften Landschaft – die fast schon an Besessenheit grenzende Liebe der Briten für die Geschichte und ihre Artefakte.

8.Früher war Schreiben sicher „nur“ ein Hobby, heute ist es auch dein Beruf. Hat sich in deiner Wahrnehmung etwas verändert? Merkst du, dass jetzt auch ein gewisser Druck dahinter steht, liefern zu müssen, da nun ein Verlag dahintersteht und natürlich auch unzählige Leser, die auf neue Veröffentlichungen brennen?

Meine Wahrnehmung hat sich dahingehend geändert, dass ich viel mehr darauf achte, ob, was und wie ich Erlebnisse, Erfahrungen, Infos in meine Storys einfließen lassen kann.
Druck seitens anderer verspüre ich eigentlich nicht. Ich bin mein energischster Sklaventreiber und verordne mir (bisher) selbst meine Abgabetermine.

9.Du arbeitest sieben Stunden täglich an deinen Manuskripten, hältst Lesungen, führst selbst unzählige Interviews mit Autorenkollegen, schmeißt den Haushalt, kümmerst dich um deine beiden Kinder und hast auch einen Ehemann, der ebenfalls noch was von dir haben will. Wie schafft man es, das alles unter einen Hut zu bringen, ohne etwas zu vernachlässigen? Das erfordert doch bestimmt enormes organisatorisches Talent.

Ich war schon immer recht umtriebig – und schlicht zu faul um zehnmal aus dem Haus zu rennen für Besorgungen ;-) - ich organisiere meinen Alltag recht gut durch, überlege mir z.B. bei einem Termin, was ich auf dem Weg dorthin bzw. zurück noch erledigen kann. Allein das spart unheimlich Zeit. Ähnlich mache ich es auch mit der Hausarbeit.
Ansonsten kann ich mich auf meinen Göttergatten verlassen, der mich im Alltag wirklich tatkräftig unterstützt, überdies so manches Mal den Raubtierdompteur gibt und selbst zurücksteckt, wenn mich das Notebook nicht loslässt.
Und ich verzichte auf vieles, was früher selbstverständlich war. Fernsehen, lesen, dazu komme ich nur noch selten, und wie ich weiter oben schrieb, sind meine Hobbys bzw. der Zeitaufwand dafür auch reduziert.

10.Wenn du einen Nachmittag mit einer Person des aktuellen Weltgeschehens verbringen dürftest, wer hätte die Ehre?
Oh, uh, schwierig :-) Da fielen mir doch einige ein. Ich glaube David Garrett fände ich für´s Erste am Coolsten.

LiebeVivian , vielen lieben Dank für diese interessanten Fragen! Es war mir ein Vergnügen.

Liebe Grüße, Ivy


Nochmal ein dickes Danke schön an dich vom gesamten Lesewelt-Team!

Karin, Tasha und Vivian

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